Schädel-Hirn-Trauma
Neurologische Erkrankungen
5. SCHÄDEL-HIRN-TRAUMA (SHT)
Notfall
intensiv-medizinische Betreuung
psychische Veränderungen als Folge
DEFINITION
Sammelbezeichung für Schädelverletzungen, die durch äußere Gewalteinwirkung verursacht sind- einhergehend mit Schädigungen des Gehirns, des Schädels und/oder der Kopfschwarte
früher: Unterteilung in Comotio cerebri (Gehirnerschütterung) + Contusio cerebri
heute: Unterteilung in 3 Schweregrade
KLASSIFIKATION
- Schweregrad wird mit der GCS (Glasgow Coma Scale) festgelegt
- je weniger Punkte, desto größer die Schädigung - offene Schädelverletzung
- offene Verletzung = erhöhte Infektionsgefahr!!! - geschlossene Schädelverletzung
SYMPTOMATIK
- je nach Art der Schädel- und Hirnverletzungakute Symptome:
- Bewußtseinsstörungen (von leichter Vigilanz bis Koma)
- Amnesie
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Übelkeit
- Erbrechen
- neurolog. Ausfälle (Halbseitenlähmungen, Streckbewegungen der Extremitäten, Hirnnervenausfälle...)
- epileptische Anfälle
- Liquorfluss aus Mund - Nase - Ohr = Schädelbasisbruch
- Brillenhämatom (Bluterguss um die Augen = Schädelbasisbruch)
Langzeitverlauf:
- epidurales, subdurales oder intrazerebrales Hämatom (Blutungen im Schädelinnenraum)
- Hirnödem mit intrakraniellem Druckanstieg
- Enzephalitis, Meningitis, Hirnabszesse bei offenen Verletzungen des Schädels
Spätes Stadium:
- symptomatische Epilepsie
- Wachkoma (apallisches Syndrom)
- chron. organ. Psychosyndrom
- organ. Störungen 2. Ranges (z.B. organ. wahnhafte oder affektive Störung)
- Demenz
DIAGNOSTIK
akute Phase:
- neurolog. Untersuchungen
- CT, MRT, Röntgen
- Hirndruckmessung
Später:
- psychiatrische Untersuchungen
- neurologische Testungen
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEBsMEzmVP5EAMNxdUFjaaVc3CwlKbn987e3LLdjuW7jD_lZQ234GlnnrCc2QHR-Ah796wUylLM2GTRC-F3qyWL0aO_z5R-RXO5n69RuUA9s36NHhGxr1nec9lSKDMCAGx6LwDfkcl746P/s320/ausflug-autos-baume-191842.jpg)
KRANKHEITSVERLAUF + EPIDEMIOLOGIE
nach Verkehrs- und Arbeitsunfällen, Stürze, Schläge
bei Männern häufiger als bei Frauen
800 pro 100.000
Verlauf hängt von Art und Schwere ab
Komplikationen verschlechtern die Prognose
Folge des SHT: oft Behinderung, bei jungen Männern vermehrt tödlich
ÄTIOLOGIE
direkte oder indirekte Gewalteinwirkung auf den Schädel
Verletzung des Schädels
Verletzungen der Hirnnerven oder Hirngefäßen oder der Hirnhaut
Verletzungen der Gehirnmasse, sichtbar oder unsichtbar
THERAPIE
Akuttherapie - erhalten der Hirnstrukturen und Hirnfunktionen
Langfristig - Reha mit Ergo-, Physio - und Logotherapie, begleitende Psychotherapie
Quelle: Lehrbuch Heilpraktier für Psychotherapie / Christopher M. Ofenstein
Bildquelle: Pexels